Jena ist kein Ort für antidemokratische und menschenfeindliche Aufmärsche
Jena ist kein Ort für antidemokratische und menschenfeindliche Aufmärsche
Aufruf des Runden Tisches für Demokratie Jena anlässlich der geplanten AfD-Demo Am 20.01.2016 will die Alternative für Deutschland (AfD) durch die Jenaer Innenstadt marschieren.
Als Redner_innen sind Wiebke Muhsal, Alexander Gauland und Björn Höcke angekündigt, die in den vergangenen Monaten mit menschenverachtenden und antidemokratischen Äußerungen auftraten. Seit dem Herbst 2014 zeigt die Partei im Thüringer Landtag und auf der Straße unverhohlen, wo sie steht. In Erfurt führten Björn Höcke und die Thüringer AfD im letzten Jahr nicht nur die rassistische Mobilisierung an, sie marschierten auch gemeinsam mit bekannten Neonazis.
Die AfD ist mitverantwortlich für eine fremdenfeindliche und menschenverachtende Hetze gegen Geflüchtete und ihre Unterstützer_innen in Thüringen.
Dass die AfD ihren Marsch durch Jena ausgerechnet als Friedensdemonstration deklariert, erscheint vor diesem Hintergrund als blanker Hohn. Ihre wahren Absichten verrät sie mit dem Motto der geplanten Demonstration: „Für ein friedliches Europa der Vaterländer“. Die letzte größere Veranstaltung, die in Jena für ein „Europa der Vaterländer“ warb, war das nazistische Fest der Völker. Hinter diesem, in der Vergangenheit auch häufig von der NPD propagierten Slogan strebt die nazistische Szene nach einem völkisch verstandenen Kulturraum weißer Menschen.
Diese Ideologie ist nicht die Antwort auf die globalen Herausforderungen, sie ist eine Ursache für Ungerechtigkeit, Kriege und Flucht.
Nicht Flucht und Asyl gefährden ein friedliches Miteinander sondern Menschenfeindlichkeit und propagierte Ungleichwertigkeit. Es sind die Abwertung, Kriminalisierung und Illegalisierung von Geflüchteten, die die Würde des Menschen antastbar werden lassen und humanistische Grundsätze verletzen.
Der Runde Tisch für Demokratie Jena appelliert an die Menschen der Stadt, sich gegen jede fremdenfeindliche und menschenverachtende Instrumentalisierung zu stellen.
Die globalen Herausforderungen, das Thema Menschenrechte und unser Umgang mit allen Geflüchteten verlangen Mitmenschlichkeit und eine menschenrechts-orientierte, konstruktive Auseinandersetzung, aber KEINE „Alternative für Deutschland“!
Der Runde Tisch für Demokratie Jena ruft die Zivilgesellschaft zur Teilnahme an den Aktionen und Kundgebungen für Demokratie und Menschenrechte auf. Ab 17:00 Uhr finden Protestkundgebungen auf der Johannisstraße, dem Kirchplatz, Holzmarkt, dem Teichgraben und dem Johannisplatz statt.
Überblick und aktuelle Informationen: www.kokont-jena.de
Jena, den 11.Januar 2016